Lehde

Paddeln | Von Lübbenau ins idyllische Spreewalddorf Lehde

Das Spreewalddorf Lehde lässt sich am besten auf einer Paddeltour vom Wasser aus entdecken. Denn Lehde ist ein Inseldorf, fast jedes Haus liegt an einem der vielen Wasserkanäle, Fließe genannt. Erst 1929 wurde eine Straße nach Lübbenau gebaut, davor war Lehde ausschließlich per Kahn erreichbar. Auch heute gibt es noch Häuser, die nur zu Fuß oder sogar nur auf dem Wasserweg erreichbar sind. Im Sommer wird die Post immer noch per Kahn ausgeliefert.

Wenn man durch Lehde paddelt, fühlt man sich in die Vergangenheit zurückversetzt, denn viele der Blockhäuser stammen noch aus dem 18. oder 19. Jahrhundert. Nur die Werbeschilder für Ferienwohnungen lassen einen wieder in der Gegenwart ankommen.

Packliste Paddeltour

Die Paddeltour startet in Lübbenau, denn dort gibt es jede Menge Bootsverleihe. Je nachdem wo man startet, braucht man bis Lehde ca. 30 Minuten. Vom Bootsverleih bekommt man eine Karte, auf der alle Fließe und verschiedene Touren-Vorschläge eingezeichnet sind. Auch an den Fließen gibt es Wegweiser, so dass man sich auf den vielen Wasserwegen gut orientieren kann. Vorab kann man sich mit der Wasserwanderkarte auf der Website des Spreewald Biosphärenreservats auch schon mal einen Überblick verschaffen.

In Lehde angekommen kann man sich einfach durch die Kanäle treiben lassen und die alten Holzhäuser bestaunen. Viele der Häuser und auch die Gartengrundstücke sind erstaunlich gut restauriert und schön hergerichtet.

Lehde

Lehde

Lehde

Wer gerne noch etwas weiter paddelt und die Ruhe des Spreewalds genießen möchte, kann z.B. noch zum Gasthof Wotschofska oder ins Spreewalddorf Leipe paddeln. Der Gasthof Wotschofska ist ein typisches Spreewald-Holzhaus und liegt an einen Fließ mitten im Spreewald. Das Essen dort ist leider nicht empfehlenswert, aber aufgrund der schönen Lage ist das Gasthaus perfekt für einen Kaffee oder ein Bier. Leipe ist neben Lehde ein weiteres Spreewalddorf, das komplett von Wasserläufen umgeben ist. Auf dem Weg dahin muss eine Schleuse passiert werden. Davon sollte man sich aber keinesfalls abschrecken lassen, denn die Schleusen im Spreewald sind nicht sehr hoch und einfach zu befahren und zu bedienen. In der Hauptsaison gibt es meist ehrenamtliche Schleusenwärter, die gegen einen kleinen Obolus die Schleusen bedienen. In der Nebensaison oder unter der Woche kann es gut sein, dass man selbst Hand anlegen muss.

Spreewald

Auf den Karten, die die Bootsverleihe ausgeben, sind die Touren zum Gasthof Wotschofska und nach Leipe eingezeichnet. Natürlich kann man sich aber auch immer seine eigene Tour zusammenstellen.

Das Lehde einen Besuch wert ist, hat sich leider auch schon herumgesprochen. In der Hauptsaison, besonders zu Ferienzeiten oder am Wochenende, stapeln sich die Paddelboote und Kähne in den Fließen von Lehde. Die Fließe sind teilweise nicht sehr breit, man muss ständig anderen Booten ausweichen (Kähne haben Vorfahrt). Das artet dann eher in Stress aus und der Genuss kommt eindeutig zu kurz. Also die Ferienzeiten und im Sommer auch die Wochenenden am besten meiden. Wir haben die Paddeltour Ende März gemacht und sind nur einer Handvoll anderer Boote begegnet. Allerdings haben die Restaurants und auch das Freilandmuseum in Lehde nur von April bis September geöffnet, das haben wir aber gerne in Kauf genommen.

Ein Geheimtipp etwas abseits der Touri-Massen ist übrigens eine Paddeltour durch den Unterspreewald ab Schlepzig.

Eine andere, sehr gute Möglichkeit den Spreewald zu erkunden ist per Fahrrad. Es gibt einige ausgeschilderte Radwege, wie z.B. den Gurkenradweg.

Übernachten

Wir haben eine Nacht im Schloss Lübbenau* übernachtet. Die passend zum Schlossambiente eingerichteten Zimmer und die authentische Atmosphäre haben uns sehr gefallen. Das Schloss wurde sehr schön und mit Liebe zum Detail restauriert, der Aufenthalt ist ein einmaliges Erlebnis. Empfehlenswert ist auch die sehr gemütlich eingerichtete Bar, wir haben dort seht leckere Cocktails zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis getrunken. Die Bar ist auch für Nicht-Übernachtungsgäste zugänglich.

Außerdem empfehlenswert ist die Pension Spreewelten* im Bahnhofsgebäude. Die Zimmer wurden individuell von verschiedenen Künstlern spreewaldtypisch eingerichtet.

Öffis

Mit der RE bis Bahnhof Lübbenau. Von dort aus sind es ca. 15-20 Minuten zu Fuß zum Spreewaldhafen.

Parken

Wenn man Richtung Spreewaldhafen fährt, findet man eine Auswahl an Parkplätzen. Leider alle kostenpflichtig.

Essen und Trinken

Man merkt leider, dass Lübbenau und Lehde sehr touristisch sind und die Restaurants von Laufkundschaft leben. Das spiegelt sich in Qualität und Preis-Leistungsverhältnis wieder. Die Restaurants direkt auf dem Hafengelände in Lübbenau sollte man meiden. Die Restaurants in der Umgebung des Hafens sind, was Qualität, Angebot und Preise betrifft, sehr ähnlich. Sehr empfehlenswert ist der Imbiss Spezialitätenhaus und Langos Maxe. Dort haben wir leckere, hausgemachte Gulaschsuppe und Langos zu günstigen Preisen gegessen. Wenn man am Spreewaldhafen die Holzbrücke über die Hauptspree überquert, gibt es dort leckere Fischbrötchen mit geräuchertem Fisch. Ein kleiner Geheimtipp ist die Bar im Schloss Lübbenau. Dort gibt es Burger zu vernünftigen Preisen.

In Lehde ist das Gasthaus Bludnik empfehlenswert.

Bootsverleih

Wir haben ein 2-er Kajak beim Bootsverleih Hauptrock im Schlosspark ausgeliehen und waren sehr zufrieden. Gute Boote, freundliche Mitarbeiter und die Preise sind günstiger als bei den Bootsverleihen am Hafen. Allerdings zahlt man hier immer den Tagespreis, egal wie lange man paddelt. Wenn man vorhat, nur ein oder zwei Stunden zu paddeln, sollte man sich lieber einen Bootsverleih suchen, der auch stundenweise vermietet, wie z.B. der Bootsverleih Petrick direkt nebenan.

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