Paddeln | Kajaktour auf dem Rheinsberger Rhin (Erfahrungsbericht + die besten Tipps)

Erfahrungsbericht Paddeltour Rheinsberger Rhin

Für unsere Paddeltour auf dem Rheinsberger Rhin haben wir uns vorab beim Kajak-Verleih BergerTours ein 2er Kajak reserviert. Der Kajak-Verleih liegt südlich von Rheinsberg, dazu gehört ein kleiner Campingplatz und es werden Bauwagen und Zimmer vermietet. Wir sind schon kurz vor 9:00 Uhr an der Station, da wir pünktlich um 9:00 Uhr auf Wasser wollen, um vor allen anderen Booten unterwegs zu sein. Unser Plan geht auf, denn tatsächlich sehen wir zumindest für eine Weile kein anderes Boot.

Zuerst bekommen wir aber noch eine kurze Einweisung und dann geht es los. Schnell merken wir, dass man gar nicht paddeln muss um voran zu kommen, das macht die Strömung. Trotzdem ist gleich unsere volle Aufmerksamkeit gefordert, denn der Rhin verengt sich und ist mit Schilf zugewachsen. Es ist nur noch eine kleine Fahrrinne frei und wir sind damit beschäftigt um die engen Kurven zu navigieren. Daher ist es mir leider auch nicht gelungen, von diesem Abschnitt Fotos zu machen, denn der Fotoapparat ist noch sicher im wasserdichten Packsack* verstaut. Kurz darauf wird der Rhin wieder breiter und wir lassen uns treiben. Langweilig wird es trotzdem nicht, denn wir sind gut damit beschäftigt den im Wasser liegenden Baumstämmen auszuweichen und um die zahlreichen Kurven zu paddeln.

Nach einiger Zeit sehen wir dann eine Brücke und direkt links hinter der Brücke liegt der erste Rastplatz, der Rastplatz Berkholzofen. Wir steigen kurz aus um das (übrigens sehr saubere!) Dixi-Klo zu nutzen. Wir werden allerdings so von Mücken attackiert, dass wir gleich wieder die Flucht ergreifen. Ein gutes Mückenspray* ist hier auf jeden Fall von Vorteil!

Weiter geht es und der nächste Baumstamm zum Ausweichen und die nächste Kurve lassen nicht lange auf sich warten. Entspannen kann man hier nicht, es ist immer Konzentration gefragt. Es kommen ein paar Baumstämme, die wirklich sehr tief über dem Wasser hängen und unter denen man sich durchhangeln muss. Wir haben aber schnell raus, dass es am besten ist, so weit wie möglich vor ins Kajak zu rutschen und sich nach hinten zu lehnen. Dann langsam an den Baumstamm herantreiben lassen, an dem Baumstamm festhalten und unten durch hangeln. Das ist mal ein ganz anderes Kajak-Erlebnis, das auf jeden Fall viel Spaß macht.

In der Ferne sehen wir sogar einen Eisvogel, der von einem Ast zum anderen fliegt. Auch sehr viele blaue Libellen schwirren hier noch herum. Bieber soll es am Rhin auch geben, aber da haben wir leider bisher noch keinen gesehen.

Als nächstes erreichen wir den Ort Zechow. Hier gibt es zwei Rastplätze, den ersten auf der linken Seite, den zweiten auf der rechten. Unser Kajak-Verleih hat uns den zweiten Rastplatz auf der rechten Seite empfohlen, da dieser deutlich schöner sein soll. Also machen wir auch hier eine kurze Rast und vertreten uns die Beine. Der Rastplatz ist sehr gut mit Picknicktischen und einem Dixi-Klo ausgestattet.

Während wir Pause machen, fahren ein paar andere Boote an uns vorbei. Bisher hatten wir den Fluss für uns alleine, es war also die richtige Entscheidung gleich um 9:00 Uhr zu starten. Als kleinen Snack gönnen wir uns ein paar von den leckeren Seeberger Nüssen mit schokolierten Cranberrys*.

Frisch gestärkt paddeln wir weiter. Nun sehen wir ab und zu ein anderes Boot, richtig voll wird es auf dem Fluss aber trotzdem nicht, obwohl hier am Wochenende 150 Boote auf dem Fluss unterwegs sind. Der Fluss schlängelt sich weiter durch den Wald und es gibt auch wieder einige Baumstämme im Wasser oder tiefhängende Ästen, denen man ausweichen muss.

Nach ungefähr der Hälfte der Strecke ist das Wehr in Rheinshagen erreicht. Man erkennt es an einer Steinmauer, die auf einmal vor einem auftaucht. Hier muss das Kajak ca. 50 m umtragen werden. Dies ist auch die letzte Gelegenheit, sich vor dem Ziel in Zippelförde die Beine zu vertreten und eine Picknick-Pause zu machen. Bis Zippelsförde kommen keine Rastplätze mehr und das Betreten des Ufers ist aus Naturschutzgründen verboten. Und man hat noch die Hälfte der Strecke vor sich!

Wir verspeisen unser mitgebrachtes Picknick und vertreten uns kurz die Beine. Der Einstieg auf der anderen Seite des Wehrs ist übrigens kein Problem, auch wenn das Wasser auf den Bildern etwas wild aussieht.

Nun wird der Fluss teilweise sogar noch etwas enger und kurviger. Wie auch schon im ersten Teil der Strecke ist unsere volle Aufmerksamkeit gefragt, um den im Wasser liegenden Bäumen auszuweichen und um die vielen Kurven zu navigieren. Es kommen auch noch ein paar Baumstämme, die dicht über der Wasseroberfläche liegen und unter denen wir uns durchhangeln müssen. Manchmal nicht ganz einfach, aber es macht auf jeden Fall Spaß. Wir genießen die Natur um uns herum und sehen in der Ferne einen weiteren Eisvogel.

In Zippelsförde angekommen stehen schon die Transporter der Kajak-Verleiher bereit, um die müden Paddler zurück zum Ausgangspunkt zu bringen. Wir machen allerdings zuerst noch einen kurzen Abstecher zur ein paar Meter entfernten Fischzucht Zippelförde, wo es leckere Fischbrötchen und kühle Getränke gibt.

Uns hat die Paddeltour auf dem Rheinsberger Rhin sehr viel Spaß gemacht. Der Rheinsberger Rhin ist sehr naturnah und durch die im Wasser liegenden Bäume hat die Tour auch etwas Abenteuercharakter. Wir sind um die Bäume immer gut drumherum oder untendurch gekommen und mussten im Fluss nicht aussteigen. Wobei das auch kein Problem wäre, da der Rheinsberger Rhin sehr flach ist. Mehr als knietief ist er selten. Kräftemäßig fand ich die Tour nicht so anstrengend wie gedacht. Durch die Fließgeschwindigkeit muss man gar nicht paddeln um voran zu kommen, man muss im Prinzip nur steuern. Wobei man damit auch schon gut gefordert ist. Dafür muss man immer aufmerksam und konzentriert sein, um den im Wasser liegenden Bäumen und den tiefhängenden Ästen auszuweichen. Einfach mal treiben lassen um sich ein bisschen auszuruhen funktioniert daher nicht so gut.

Hier geht’s zu vielen weiteren tollen Ausflügen in Brandenburg.

Wenn möglich sollte man sich auch noch ein paar Stunden Zeit nehmen, um Rheinsberg anzuschauen. Wir waren abends noch kurz dort, leider hat es ziemlich geregnet. Unser Eindruck war allerdings sehr positiv und wir wollen uns Rheinsberg auf jeden Fall nochmal genauer anschauen. Es gibt das Rheinsberger Schloss, dass auch von innen besichtigt werden kann. Dort finden im Sommer auch regelmäßig Veranstaltungen statt. Am Grienericksee führt eine relative lange Uferpromenade entlang, die zum Schlendern einlädt. Im historischen Stadtkern findet man viele individuelle Geschäfte. Meine Empfehlung wäre, eine Übernachtung in Rheinsberg einzuplanen. So bleibt genug Zeit um Rheinsberg zu erkunden und man kann am nächsten Morgen ohne lange Anfahrt zur Paddeltour auf dem Rheinsberger Rhin aufbrechen.